Epoxidharzbilder (auch Resinbilder genannt) bieten unendliche kreative Möglichkeiten – eine davon ist die beliebte „Zelloptik“, die an schäumende Meeresoberflächen erinnert. Besonders eindrucksvoll wirkt dieser Effekt, wenn weisses Resin auf einem dunkleren, beispielsweise blauen Hintergrund aufgetragen wird. Was genau hinter diesem faszinierenden Effekt steckt und wie du ihn für deine Kunstwerke gezielt einsetzen kannst, erkläre ich Dir hier.
Was ist die Zelloptik und warum ensteht sie?
Die Zelloptik ist ein Effekt, bei dem weisse Muster auf dunkleren Flächen entstehen und wie kleine Blasen oder Zellen wirken. Die Physik hinter diesem Effekt hat mit den Unterschieden in Dichte und Fliessverhalten der verschiedenen Harzschichten zu tun.
IM DETAIL:
Dichteunterschiede: Weiss pigmentiertes Epoxidharz (Resin) ist dichter als das farblose oder leicht pigmentierte (z. B. blaue) Resin, das oft als Hintergrundschicht verwendet wird. Durch die höhere Dichte sinkt das weisse Resin beim Auftragen auf das farbige Resin tropfenweise ab, wodurch sich die interessanten und beliebten Effekte und Muster bilden.
Oberflächenspannung: Weisses Resin hat aufgrund der Pigmente oft eine leicht erhöhte Viskosität. Das bedeutet, dass es sich langsamer ausbreitet und dadurch stabilere, definierte Formen bildet. Durch vorsichtige Bewegung z.B. mit dem Heissluftföhn entstehen dann die charakteristischen Zellstrukturen, da die Viskosität sich mit der Schicht darunter vermischt.
Trennungsbewegungen: Das Auftragen von Hitze (z. B. mit einem Heissluftföhn oder -brenner) verursacht kleine Bewegungen und Trennungen zwischen den Harzschichten. Dies verstärkt die Zellbildung zusätzlich und gibt den Mustern ihre dynamische Form.
Wie man die Zelloptik auf Epoxidharzbildern gezielt erzeugt
GRUNDFARBSCHICHT AUFTRAGEN
Beginne mit einer dünnen Schicht in deiner gewünschten Hintergrundfarbe, zum Beispiel einem preussischen Blau, das an Meerestiefen erinnert. Lasse diese Schicht leicht anhärten – dies hilft dem weissen Epoxidharz, auf der Oberfläche Muster zu bilden, ohne komplett in die erste Schicht einzusinken.
WEISSES EPOXIDHARZ VORBEREITEN
Mische eine kleine Menge Resin mit hochdeckendem, weissem Pigment. Achte darauf, dass du eine gute Balance findest: Zu dünnes Weiss verteilt sich ungleichmässig, zu dickes sinkt nicht genug ein und kann den gewünschten Effekt beeinträchtigen.
AUFTRAGEN UND FORMEN
Giesse das weisse Epoxidharz vorsichtig auf die Grundschicht und beobachte, wie sich die Pigmente langsam in die darunterliegende Schicht absetzen und erste Zellformen entstehen.
HITZE ANWENDEN
Setze gezielt einen Heissluftföhn oder eine kleinen Brenner ein, um die Zellbildung zu verstärken. Durch die Hitze bewegen sich die Schichten noch mehr, und es entstehen definierte Kanten und Strukturen – genau das, was für die typische Meeresoptik sorgt. Aber Vorsicht: Zu viel Hitze kann dazu führen, dass sich die Zellen verlaufen oder ineinander fliessen. Ausserdem kannst Du das Epoxidharz auch überhitzen. Das Weiss wird dann zu einem hellgelb und dein Epoxidharz verklumpt und bildet eine unschöne Oberfläche.
VERSIEGELN UND FERTIGSTELLEN
Nachdem das Bild vollständig ausgehärtet ist, kann eine klare Epoxidharzschicht aufgetragen werden, um die Tiefe des Bildes zu verstärken, einen höheren UV-Schutz zu gewährleisten und um es noch mehr glänzen zu lassen. Die Zellstruktur kommt nun besonders plastisch und lebendig zur Geltung.
Der Zelloptik-Effekt: Faszinierend, aber nicht einfach zu meistern
Auch wenn die Zelloptik auf Epoxidharzbildern so mühelos aussieht, ist sie nicht ganz einfach zu perfektionieren. Die Dichte, das Timing, die richtige Anwendung von Hitze und die Qualität der Pigmente spielen alle eine wichtige Rolle – und kleine Fehler können schnell das gewünschte Ergebnis beeinträchtigen.
In meinen Epoxidharzkursen (Resinkursen) helfe ich dir, diese Herausforderungen zu meistern. Mit meiner Erfahrung zeige ich dir die besten Techniken, damit du den Effekt nicht nur verstehst, sondern auch gezielt anwenden kannst. Während des Kurses hast du die Möglichkeit, die Zelloptik ausgiebig zu üben und deinen eigenen Stil zu entwickeln.
Besuche meine Kursübersicht auf www.pj-resinart.ch/resinkurse, um mehr über meine Workshops zu erfahren und dich für einen passenden Kurs anzumelden. Ich freue mich darauf, dir bei deinen Resinprojekten zu helfen!
Fazit
Die Zelloptik bietet ein faszinierendes Spiel aus Physik und Kunst und lässt Epoxidharzbilder lebendig und dynamisch wirken. Mit etwas Übung und Feingefühl lässt sich der Effekt kontrolliert einsetzen, um Meeresschaum oder andere fantasievolle Strukturen darzustellen. Nutze die Gelegenheit, diese Technik in einem meiner Kurse zu lernen – und bringe deine Resin-Kunst auf das nächste Level!
Patricia Jaggi
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